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Jeannette Fabis

  1. #grid

    Jeannette Fabis, Jan Köchermann, Jürgen Krause, Verena Wald

    Die Gruppenausstellung #grid zeigt vier zeichnerische Positionen, die sich mit dem Motiv des Rasters beschäftigen. Auch wenn es im Wesentlichen um die Kombination von waagerecht und senkrecht angeordneten Linien geht, lassen unterschiedlich geartete Fragestellungen, Materialien und Arbeitsprozesse sehr differenzierte Arbeiten entstehen.

    Jürgen Krauses Bleistiftzeichnungen wirken nur auf den ersten Blick wie exakte Kopien von DIN A4-Karopapier. Tatsächlich zieht Krause in einem sich täglich wiederholenden Arbeitsprozess die Linien aus der freien Hand auf das zuvor im entsprechenden Format zurechtgeschnittene Papier. Diese Handzeichnungen werden anschließend datiert und archiviert (seit 1998).

    Jeannette Fabis hingegen nimmt für ihre Zeichnungen ein Lineal zu Hilfe. Sie schichtet Bleistift- und Buntstiftlinien zu quadratischen oder rechteckigen Rastern übereinander. In den präzise kalkulierten Arbeitsprozess schleichen sich kontinuierlich Unregelmäßigkeiten ein, sei es durch Ermüdung der Hand oder durch den nicht genau zu steuernden Abrieb der Zeichenwerkzeuge (Lineaturen, seit 2010).

    Jan Köchermann überzieht die Blätter seiner experimentellen Druckgrafiken formatfüllend mit fein gezeichneten Gitternetzen, so dass die Linien, Kratzer und Punktnebel wie Spuren in einem Koordinatensystem abzulesen sind (Messungen, 2019/2020).

    Geometrische Formen und Raster sind wiederkehrende Elemente in Verena Walds druckgrafischen Arbeiten. Die in die harten Radierplatten geritzten Linien zeigen die Widerständigkeit des Materials: unterschiedliche Strichstärken, gelegentlich unterbrochene oder mit dem Lineal verrutschende Geraden stören das geordnete Gefüge - was Wald durch die Kombination unterschiedlicher Druckverfahren noch unterstreicht.

    Im Ausstellungsraum des Künstlerhauses Sootbörn treten diese seriellen Zeichnungen miteinander in Dialog.

    https://kuenstlerhaus-sootboern.de/